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Henri Meschonnic - Das Dunkel arbeitet - Ausgesuchte GedichteHenri Meschonnic: Das Dunkel arbeitet
Ausgesuchte Gedichte
Übersetzt von Felix Philipp Ingold

 

 

wenn ich schreibe weiss ich nicht mehr wer schreibt ich warte ich suche die eine sache die ich weiss nämlich dass du da bist dass es uns gibt wovon ich ein teil bin und du der schönere teil davon augen habe ich nur um dich zu sehen

Auf der Verlagsseite:
Als Dichter und Dichtungstheoretiker, als Sprachphilosoph und Bibelphilologe hat Henri Meschonnic (1932-2009) insgesamt an die hundert Buchpublikationen vorgelegt. Manche davon – vorab seine kritischen Beiträge zum Strukturalismus, zum Dekonstruktivismus, zur zeitgenössischen Lyrik und Poetik, aber auch zur Theorie der literarischen Übersetzung – haben in Frankreich seit den 1970er Jahren immer wieder heftige Debatten ausgelöst, ohne freilich nennenswerte internationale Resonanz zu finden. Im deutschen Sprachraum ist Meschonnic, über seinen Tod hinaus, eine weitgehend unbekannte Größe geblieben, obwohl er als Apologet Wilhelm von Humboldts („La pensée dans la langue“, 1995) oder als radikaler Kritiker Martin Heideggers (dem er zwei umfangreiche Monographien gewidmet hat, 1990; 2007) längst auch hierzulande hätte Gehör finden müssen. Das gilt gleichermaßen für seine große Abhandlung zur historischen Anthropologie der Sprache („Critique du rythme“, 1982), die faktenreiche Studie zur Geschichte der Enzyklopädistik und Lexikographie („Des mots et des mondes“, 1991) und den innovativen philologischen Versuch über das „tote“ Latein als lebendiges Idiom der Philosophie („Spinoza, poème de la pensée“, 2002).

Henri Meschonnic (* 18. September 1932 in Paris; † 8. April 2009 in Villejuif) war ein französischer Lyriker, Sprachtheoretiker und Übersetzer. Bis 1997 lehrte er als Professor für Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Paris VIII. Seine Sprachtheorie entwickelte er aus der Praxis, aus seinen Dichtungen und Übersetzungen. Besonders seine Übersetzung mehrerer Bücher des Alten Testaments und seine Untersuchungen zu Victor Hugo haben ihn bekannt gemacht. Von ihm sind mehrere Gedichtbände erschienen, für die er unter anderem den Prix Mallarmé erhalten hat.


Moloko Print 274 | 2025
© Henri Meschonnic
Éditions ARFUYEN selection from L’obscur travaille
Éditions VERDIER selection from Voyageurs de la voix and Nous le passage
Éditions L’Improviste selection from Combien de noms and Voyageurs de la voix
© Übersetzung. Felix Philipp Ingold
ISBN 978-3-910431-87-4